Spiegeln – eine Kommunikationstechnik, die Empathie und Verständnis vermittelt

Das Spiegeln ist ein Begriff, der in unterschiedlichen Konzepten der Kommunikationswissenschaften verwendet wird. In diesem Kontext wird er auch in der Supervision sowie in der Mediation eingesetzt.

Unter Spiegeln wird in diesem Sinne eine Kommunikationstechnik verstanden, die dazu beiträgt, dass ein Sender sich auf emotionaler Ebene verstanden fühlt. Der Empfänger gibt die Aussage seines Gegenübers in seinen eigenen Worten wieder. Dadurch können Ungereimtheiten oder auch Missverständnisse vom Sender aufgegriffen und ausgebessert werden. Das gibt ihm die Möglichkeit sich so lange dem Empfänger mitzuteilen, bis der Sender wirklich verstanden wurde. Dabei ist es wichtig, dass der Empfänger darauf achtgibt, die Aussage nicht wertend wiederzugeben.

Durch das Spiegeln kann der Empfänger dem Sender Empathie zum Ausdruck bringen und Verständnis für seine individuelle Situation signalisieren. Eine Spiegelung sollte stets als Frage formuliert werden. Eine genaue Beobachtung von Gestik und Mimik des Senders helfen dem Anwender des Spiegelns dabei, unausgesprochene Botschaften und Gefühle zu erkennen.

Eine Aussage, wie „Ich will nicht mehr darüber reden. Mich versteht ja sowieso keiner!“ kann als Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder Traurigkeit gedeutet werden. Unter Anwendung des Spiegelns könnte ein Empfänger zum Beispiel wie folgt antworten: „Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen niemand vernünftig zuhört?“

Das Spiegeln ist eine überaus sensible Technik und sollte deshalb in Maßen eingesetzt werden – bestenfalls in Verbindung mit anderen Kommunikationstechniken. Richtig angewendet fördert das Spiegeln die gegenseitige Vertrauensbasis und das Gefühl des Senders, dass seine Worte Gehör finden.