Scham – in der Mediation

Scham ist ein besonders starkes Gefühl. Wir verspüren sie nicht nur in unserem Inneren, häufig gibt sie sich auch nach außen zu erkennen. Herzklopfen oder Erröten signalisieren anderen, dass sich ein Schamgefühl breitmacht. Wenn uns etwas unangenehm oder peinlich ist, etwas scheinbar nicht den Erwartungen unseres Umfeldes entspricht, dann empfinden wir Scham. Diese Gefühle können überaus unangenehm sein auch in der Mediation. Sie kann der Grund dafür sein, dass Menschen sich zurückziehen, zögerlich, wütend oder ängstlich werden.

„Tu nie etwas, um Scham zu vermeiden“, so lautet es bei Marshall B. Rosenberg. Gemäß der Gewaltfreien Kommunikation steht hinter jedem Gefühl ein Bedürfnis. Dadurch, dass Menschen Scham empfinden können, haben sie ein Gespür für angemessenes Verhalten. Sie vermeiden bestimmte Handlungen, weil sie wissen, dass diese Scham hervorrufen.

Jedoch können typische Reaktionen auf Scham Rückzug, Selbsthass, Rebellion und Aggression sein. Gemäß der Gewaltfreien Kommunikation ist es die bessere Strategie, das Bedürfnis, welches hinter der Scham steckt, zu ergründen. Der Umgang mit Schamgefühlen spielt auch in der Mediation eine wichtige Rolle. Scham kann dazu führen, dass sich einzelne Teilnehmer nicht öffnen wollen. Wichtig ist es, den Medianden die Scham zu nehmen und das Gefühl zu vermitteln, frei reden zu können. Viel Verständnis und das Erkennen einzelner Anzeichen spielen hier eine tragende Rolle.